Segeln

Endlich ist alles an Bord mal wieder funktionstüchtig und wir fahren am frühen Morgen aus dem Hafen. Ein gemütlicher Tagestörn an der schönen galicischen Küste entlang.

Einfahrt in den Hafen Murxia

KAIROS am Steg in Murxia

B&B

Ein Monteur kommt an Bord und Checkt das System. Er wechselt einen Wiederstand aus und schon funktioniert die Anzeige wieder. Tücken der Technik – das ist der Nachteil den wir für diesen Komfort an Bord bezahlen.

Der pflichtbewusste Skipper checkt immer – vor Abfahrt und nach Ankunft „seine“ Motoren (Motor + Generator) und kontrolliert das Öl. Dabei stellt er fest, dass derKeilriemen angefressen ist!!

Also nochmals einen Monteur kommen lassen und einen neuen Keilriemen montieren lassen den Thilo bei dem Ersatzmaterial hat. Dabei stellt er erstaunt fest, dass die andern zwei, vor zwei Jahren gelieferten Keilriemen nicht die benötigte Länge haben.

Mail an AMEL – sie senden sofort einen Ersatz (leider sind 2 nicht vorrätig), der sollte bis Donnerstag eintreffen.

Die Antwort von AMEL ist da, die vermuten, dass etwas in der Duschtasse undicht ist und so bei Seegang in das nächste Bodenfach überschwappt  L. Ich habe in La Rochelle Nicola mal gefragt, wohin läuft das Wasser wenn die Silikonfuge der Duschtasse undicht würde: in die Bilge. Von wegen: wir wissen jetzt dass das gar nicht sein kann da das Boot in verschiedene Abschnitte abgeschottet werden kann, falls mal ein Unfall passiert und der Rumpf ein Loch bekommt. So kann weitergefahren werden ohne dass das ganze Schiff voll Wasser läuft.

Die ganze Duschtasse wird mit einem ziemlichen Aufwand ausgebaut – und der Leerraum darunter ist tatsächlich voll Wasser. Es war aber nicht die Silikonfuge sondern die Bride am Ablaufrohr war undicht. Vorsichtshalber wird auch der Ablauf neu abgedichtet und das Ablaufrohr verlängert damit sicherheitshalber zwei Briden angebracht werden können.

Thilo meint, ich schreibe zu viel von den unerfreulichen Ereignissen (und in den Situationen kommen bei Judith Boots-Verkaufsgedanken auf) – aber jeder Bootsfahrer kennt auch diese Seite des Segelalltags.

Wasser

Judith braucht etwas vom Vorrat für den Haushalt und öffnet das Bodenfach hinten in der Achtern Kabine. O Schreck – da hat es Wasser – Süsswasser!!

Ein Teil des Vorrates ist völlig unbrauchbar geworden!

Woher das wohl kommt?? Am Montag werden wir AMEL anfragen, ob die eine Idee haben.

In der Nacht sehen wir von weitem die Leuchtfeuer der Küste. Wir nähern uns unserm Ziel und fahren am Morgen in den Hafen ein.

Sicht auf A Coruña

Im Hafen

Ab La Rochelle: 06:25, Temperatur 8°- brrr….

Es waren noch einige Sachen an Bord zu erledigen – Elektronik. Thilo brauchte noch einen Crashkurs für die Bedienung seines neuen Nachtsichtgeräts.

Auch wenn wir früher fertig gewesen wären, die Winde und vor allem die Wellen in der Biskaya haben uns auf besseres Wetter warten lassen.

Wir fahren aus dem Hafen und legen den Kurs nach A Coruña. Mit etwas Wehmut nehmen wir Abschied von La Rochelle – haben wir doch gerne viel Zeit dort verbracht und lassen gute Freunde zurück. Ob wir doch mal wieder dahin zurückkommen?

Draussen stellen wir fest, dass das Display der B&G Windanzeige im Cockpit nicht mehr funktioniert – gestern beim Check tat es noch. Aber wir haben eine alternative und so beschliessen wir – auch weil der Wetterbericht durch die Biskaya gut ist (keine Stürme sind angesagt) nicht nach La Rochelle zurückzukehren.

Bei guten Winden geht es gut vorwärts unserem nächsten Ziel entgegen. Die Luft ist trotz Sonne den ganzen Tag recht kühl – nachts ist es einfach nur KALT – trotz Skiunterwäsche.

Öfters begleiten und unzählige Delfine und spielen, mit ihrem „verschmitzten Lächeln im Gesicht“, um das Boot herum. Immer wieder ein wunderschönes, ergreifendes Erlebnis. Mit Leichtigkeit folgen und überholen sie das Schiff, wir fahren immerhin um die 8 kn!

Nach etwa der Hälfte der Strecke lässt der Wind nach und dreht voll nach Achtern, KAIROS schaukelt in den Wellen und die Segel schlagen. Wir starten den Motor und legen den Rest des Weges unter Motorschub mit geheisstem Grosssegel zurück, was zusätzlich etwas mehr Schub gibt.

Wir hatten – entgegen unseren Erwartungen – eine gute Fahrt nach La Rochelle mit wenig Lastwagenverkehr. KAIROS ist zurück, schaukelt gemütlich an ihrem Hafenplatz und wir können unser Gepäck an Bord bringen und uns wieder auf das Bootsleben einrichten.

Wir sind startklar in Appenzell, das Mietauto wurde abgeholt und morgen früh fahren wir nach La Rochelle – so der Plan.

Kurz nach dem Mittagessen kommt ein Anruf von Christian von der Werft AMEL. Sie können das Boot nicht wie geplant am Donnerstag 7. Mai ins Wasser lassen, bei den Servicearbeiten am Heckstrahlruder – neue Anoden anbringen – hat Daniel festgestellt, dass die Kardanwelle angerissen ist. Viele Hafenmanöver wären so nicht mehr zu fahren gewesen!

Rücksprache mit dem Hersteller Sleipner in Norwegen ergab, dass sie das Problem schon einmal hatten und dass dieser Defekt das auf ein Materialfehler zurückzuführen ist – toll und was wäre mit einer Rückrufaktion gewesen? Also wird sofort per Luftfracht das benötigte Ersatzteil geschickt – nur am Freitag, 8. Mai ist in Frankreich Tag des Sieges und somit arbeitet niemand. Also ist frühestens am Dienstag, 12. Mai mit der Fertigstellung der Arbeiten zu rechnen.

Heute fangen wir an KAIROS für den Winter vorzubereiten und zu reinigen. Wäsche waschen usw.

Am Mittwoch eröffnet der Grand Pavion – Bootsmesse in La Rochelle – da wollen wir natürlich noch hin um zu sehen was es alles neues gibt, aber nicht in der Absicht ein neues Boot zu kaufen!

Am Donnerstag, 18. September treten wir die Heimreise an.

Gestern haben wir bei schönem sommerlichen Wetter wieder ein schöne, grosse Velotour in die Salzgärten und den Kanälen entlang gemacht. Eigentlich bräuchten wir einen KM-Zähler um unsere sportlichen Leistungen zu messen!

Und wieder legen wir am Morgen ab und wollen nach La Rochelle zurück segeln. Auch wieder ist der Wind gut – so macht es Spass! Wir sind schon am frühen Nachmittag in der Bucht von La Rochelle, da wir aber wegen der Tide noch nicht in den Hafen einfahren können segeln wir noch gemütlich in der Bucht herum. Um 17:00 machen wir dann an unserem Hafenplatz fest – wieder „zuhause“.

Am Morgen brechen wir auf, wieder Richtung Süden – Ziel nochmals Les Sables d’Olonne. Wir haben guten Wind und segeln sehr sportlich hart am Wind. KAIROS krängt sehr stark und Thilo will etwas bequemer segeln und die Genua etwas reffen. Judith ist nicht begeistert, sie will sportlich segeln auch wenn KAIROS bei starker Krängung nicht mehr fahrt macht. Leider hat der Skipper das Kommando und nicht die Crew.

Um die Mittagszeit laufen wir wieder in die Marina Port Olona ein und bekommen wieder denselben Platz wie vor einigen Tagen.