Segeln

mit KAIROS und der KCrew

28. Juni 2016
von KCrew
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Alessandria della Rocca

Wir wollen etwas das Hinterland erkunden und Thilo will Wein und Olivenöl einkaufen.
Nachdem wir von dem Weingut hier in der Nähe die Auskunft erhalten haben, dass sie keinen Direktverkauf machen würden (entgegen den Infos im Reiseführer) und beim anderen Weingut keiner das Telefon abnimmt recherchiert Thilo in Alessandria della Rocca ein kleines Weingut BARONIA DELLA PIETRA, ca. 150 km von Licata entfernt Am Telefon fragt Salvatore, ob wir denn wissen wo seine „Cantina“ liegt. Ja klar, im Internet ist die Adresse ja angegeben und mit dem GPS wird das ja kein Problem sein die Adresse zu finden. „Ja schon, aber das ist nicht die Adresse des Weingutes“. Wir vereinbaren einen Termin so ca. 10:00 in Alessandria della Rocca bei seiner Wohnadresse um dann mit Salvatore in die „Campagna“ fahren.
Erstaunt sind wir, dass vom GPS und von Via Michelin für die knapp 150 km eine Fahrzeit von 2 Stunden und 30 Minuten angegeben werden. Die Route führt uns nochmals am Valle dei Tempi vorbei in die Berge. Nun sind wir über die Reisezeit nicht mehr erstaunt, die schmale kurvenreiche Strasse schlängelt sich die Berge hoch und dann wieder runter und wieder hoch. Die Landschaft und das wechselnde Farbenspiel faszinieren uns. Mit ca. 30 Minuten „Verspätung“ erreichen wir das Ziel. Salvatore fährt mit seinem alten grünen Fiat Panda voraus – es geht wieder 2 km zurück auf der Strasse auf der wir hergefahren sind. Dann geht es in eine kleine Naturstrasse und nach wenigen Metern erreichen wir die „Cantina“.

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Mit Stolz zeigt uns Salvatore sein kleines Reich, welches ihm und seinem Bruder gehört. Seine Vorfahren haben hier in dem 200 jährigen Haus gewohnt, sich Hühner und Schweine gehalten und von dem Ertrag der kleinen Parzelle gelebt. Die Aussicht ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge ist fantastisch.

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Salvatore hat am Morgen mit dem Sohn seines Bruders, der in Mailand wohnt und für 1 Woche in den Arbeitsferien ist, hier gearbeitet und ist dann zurückgefahren um uns abzuholen. Er hat auch frisches Brot und schmackhaften Pecorinokäse gekauft, das wir uns bei der kleinen Degustation von Olivenöl, einem Weisswein und den zwei Rotweinen schmecken lassen. Er erzählt viel über die Geschichte der Weinetiketten, der Arbeit usw. Es werden mehr als zwei unterhaltsame Stunden. Mit 60 Flaschen Wein, 6 Flaschen Olivenöl und einer grossen Tüte voll von Salvatores geschenkten Zitronen verlassen wir ihn mit dem Versprechen, bei unserem nächsten Sizilienbesuch in ein – zwei Jahren gerne wieder bei ihm vorbeizuschauen. Wir sollen das aber 2-3 Tage vorher melden, damit er Zeit hat einen Grillnachmittag organisieren.
Nun fahren wir eine andere Strecke mit einer etwas besser ausgebauten Strasse und kürzerer Fahrzeit zurück.
Thilos Job ist es auf dem Schiff nun alles zu stauen – nicht immer ganz einfach – und die Flaschen auch zu registrieren, damit wir eine ungefähre Übersicht über unsere Vorräte haben.

27. Juni 2016
von KCrew
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Valle dei Tempi, Agrigento

Eines der grandiosesten Zeugnisse der Antike auf Sizilien ist das Tempeltal von Agrigento. Auswanderer aus Rodos haben mit den Bewohnern von Gela 582 v.Chr. die letzte grosse Kolonialstadt Siziliens in einiger Distanz zum Meer auf dem Höhenplateau errichtet. Die Kulisse ist gewaltig, ebenso wie die Ausmasse. Die heutige Provinzhauptstadt zählt ca. 52.000 Einwohner, eine bescheidene Zahl verglichen mit dem 5. Jh. V. Chr. als hier noch gut 200.000 Menschen lebten.

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Da ein heisser Tag angekündigt ist sind wir früh am Eingang, ab 08:30 kann die Anlage besichtigt werden. Die Steine heizen sich gewaltig auf, jeder noch so kleine Windhauch ist willkommen, eine Besichtigung im Winter wäre sicher angenehmer!

Nachts ist der Tempelhügel beleuchtet, sicher ein gewaltiger Eindruck!

Schwer beeindruckt und überwältigt und k.o. fahren wir nach San Leone wo wir uns unter der Gartenlaube bei gutem Fisch, Wein und viel Wasser erholen.

Anschliessend machen wir noch einen kleinen Abstecher nach zum Museum des Literatur-Nobelpreisträgers Luigi Pirandelleo (*1867 †1936) wo auch seine Urne vergraben ist.

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22. Juni 2016
von KCrew
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Licata, Marina di Costa del Sol / 37° 05,8 N / 013° 56,7 E

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Die Flagge hat 7.103 Seemeilen (13.155 km) mitgemacht – nun werden wir sie ersetzen müssen

Am frühen Nachmittages erreichen wir die Marina, wo wir KAIROS lassen wollen. Es hat recht viel Seitenwind und mit den hilfreichen Marineros ist es kein Problem anzulegen. Die Marina ist sehr grosszügig angelegt und recht gepflegt. Was uns erstaunt, wo sind all die Stege die gemäss Prospekt vorhanden sein sollten. Auf beiden Seiten sind erst zwei Stegreihen angelegt und in der Marina sind sehr viele Plätze frei. Ein Ausbau von 1.500 Hafenplätze ist geplant. Ob das je realisiert werden kann? Es fehlt auch noch der Pool, auch der auf dem Prospekt eingezeichnete Strand zur Marina gehörend ist (noch?) nicht vorhanden. Ironie: genau wegen dem Strand haben wir Licata und nicht Ragusa gewählt. Die Marine hat keine „Seele“. Die Angestellten sind sehr nett und hilfsbereit. Die vorgesehenen Geschäfte sind, ausser einem gut geführten Laden für Bootszubehör nicht vermietet. Wir bekommen den Eindruck, dass es an einem guten Management fehlt. Ob die Marina schon vergammelt bevor alles fertiggestellt ist?

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Blick auf den Leuchtturm im Hafen

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Im Hafen mit Blick auf die Burg

Licata: die einst sicher sehr wohlhabende Stadt macht auf uns in dem Quartier um den Fischerhafen einen deprimierenden Eindruck. In den schmalen Gassen sind viele Häuser unbewohnt und teilweise in sehr schlechtem Zustand und ungepflegt. Viele Geschäfte sind ebenfalls verlassen. Für die Verpflegung ist gesorgt, in der Marina findet sich ein kleines Einkaufszentrum mit einem Supermarkt. Früchte und frisches Gemüse kaufen wir lieber in der Nähe des Hafens bei einem lokalen Geschäft mit sehr grossen und besseren Angebot.

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In den Gassen von Licata

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Aussicht auf die grosszügige Hafenanlage von dem Burghügel aus – links der Fischerhafen

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4. Juni 2016
von KCrew
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Ruhetag im Hafen

Wir liegen im Hafen neben dem Schiff SITKA von Claudius & Manuela Zeise. Sie sind Vertreter vom Trans Ocean Club, wohnen seit 20 Jahren auf Sardinien und bei Problemen stehen sie hilfreich zur Verfügung.

Zum ersten Mal hören wir von dem „Geschäftsmodell“ Boat & Breakfast. Er ist nicht der einzige der das macht, gestern ist ein Schiff hereingekommen das für den Hafen eigentlich zu gross ist, entsprechend schlecht und unprofessionell war das Hafenmanöver – mehr als Filmreif.

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Wir schützen unser Boot mit den grossen Kugelfendern, nun hängt das Schiff am Heck des Nachbarbootes

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Nach über 1 Stunde liegt das Schiff endlich an seinem Hafenplatz!!

3. Juni 2016
von KCrew
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Endlich, am 1. Juni werden nun die frisch gespritzten Bäume wieder montiert und die ganze Elektrik wird angeschlossen. Wir sind froh, nach über 14 Hafentage endlich wieder abzulegen.

02.06.2016 07:00 laufen wir bei völliger Windstille und ruhiger See in der Morgensonne aus. Bei aufkommendem leichtwind segeln wir zwischen den Inseln Porquerolles und Port-Cros durch in die offene See.

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Insel Porquerolles

Wind und Wellen kommen auf. Die Wellen bauen sich immer mehr auf – genau nach Wetterbericht. Wir sind froh, dass sich auch der Wind an den Wetterbericht hält und KAIROS pflügt sich bei gutem Windwinkel in flotter Fahrt durch die Wellen. Der Wind legt noch zu bis 25 kn, Genua- und Grossegel werden gerefft. Die Fahrt wird zum Rodeo Ritt, ganz übermütige Wellen schlagen auf Deck und die ganz fiesen erlauben sich ins gut geschützte Center-Cockpit einzusteigen. Das Schiff ist über und über mit Salz bedeckt.

Gegen Abend legt sich der Wind und auch die Wellen und die Fahrt wird angenehmer. Zwischendurch wird der Wind schwächer und der Windwinkel wird schlechter – Thilo startet die Maschine. Als Judith um 01:30 ihre Nachtwache antritt und sich über das Motoren beschwert sagt er, wir hatten den Wind genau auf die Nase. Kurz danach dreht er wieder um 10 ° und segeln ist wieder möglich – Thilo hat so seine verdiente Nachtruhe und kann bei wenig Wellen und ruhiger Fahrt gut schlafen.

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An der Küste vor Sardinien

In der Morgendämmerung kommt Sardinien in Sicht. Der Küste entlang geht es nachher bei schönem sommerlichem Wetter in die wunderschöne Bucht und in den Hafen Porto Conte in Maristella. Der Hafen liegt mitten in einem Naturschutzgebiet (er war da bevor die Bucht zum Naturschutzgebiet erklärt wurde).

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Leutturm bei der Einfahrt in die Bucht

Das Wasser ist spiegelklar. So sauber, dass sogar im Hafen vom Steg aus direkt in das kühle (jetzt noch zu kühle) Wasser gesprungen werden kann.

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Sicht aus dem Cockpit in die Bucht

31. Mai 2016
von KCrew
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St. Tropez

31.05.2016

Wir haben nochmals für einen Tag einen Renault Twingo gemietet und fahren am Morgen gemütlich der schönen Küste entlang die zu dieser Jahreszeit noch nicht überlaufen ist. Es hat fast keinen Verkehr. Wir geniessen die Gegend.

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Küste

Unsere Vorstellung: in St. Tropez bummeln, die grossen Segelboote bewundern (von den Supermotorjachten halten wir ja nicht sehr viel, gemütlich zu Mittagessen und Judith nimmt sich vor zu shoppen. So in der Vorsaison kann das sonst mit Touristen überlaufenen St. Tropez sehr gemütlich sein.

Fehlanzeige: so 3 km vor St. Tropez staut sich der Verkehr plötzlich, es geht nur mit „stopp and go“ weiter – das hatten wir mal an einem Sonntag in der Saison vor Jahren auch erlebt. So 10 Minuten machen wir das Spielchen mit und überlegen dann, finden wir dann auch einen Parkplatz wenn wir endlich unser Ziel erreichen? Wir stellen das in Frage und beschliessen, St. Tropez den Rücken zu kehren und wenden – aus der „Shoppingtraum“. Wir machen eine keine „Erinnerungstour“ in Port Grimaud wo wir vor Jahren mal mit unserer HUNTER im Hafen lagen und besichtigen von weitem all die Megajachten die in der Bucht vor St. Tropez liegen. Verrückte Welt!

Durch die menschenleere Natur fahren wir wieder zur Küste, essen in einem kleinen Restaurant ein Fischgericht. Die Wirtin gibt uns noch einen Tipp für Weingüter wo wir auch noch Rosé- und Rotwein nachbunkern.

 

30. Mai 2016
von KCrew
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Hyères

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 Hafen von Hyères

Die ganze Pantry muss umgebaut werden, damit die neue Spülmaschine eingebaut werden kann. Die alte war ein Toplader von KitchenAid und hat einfach nicht befriedigend gespült. Der Aufwand ist riesig – dafür lässt sich das Resultat sehen. Die kleine Bosch Spülmaschine spült nun zu unserer Zufriedenheit was für uns recht wichtig ist, kochen wir doch grösstenteils an Bord.

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Baustelle und Chaos

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Resultat – kleine Unperfektion – das Holz ist etwas dunkler – aber wir wussten, dass es Farbunterschiede geben kann.

Die neu gespritzten Bäume sollten am Freitag montiert werden. Dann hiess es am Montag, also heute, nun erfahren wir um 11:00 Uhr, dass auch das nicht klappt – erst am Mittwoch. So können wir vor Donnerstag nicht auslaufen. Morgen hätten wir Ideale Windbedingungen – ich bekomme langsam aber sicher den Hafenkoller. Das Mietauto haben wir auch schon zurückgegeben – sch….  der Maler wusste das doch schon am Freitag!!

Alles haben wir nun so programmiert – einkaufen usw. denn hier im Hafen von Hyères, der ca. 5 km von der Stadt entfernt ist, gibt es keine gute Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel.

Ein Seekartenupdate muss noch auf dem Bordcomputer eingespielt werden. Das macht dann Julien von Pochon.

Seit Wochen nervt uns unser Bord-WIFI mit der Verstärkerantenne. Das Netz ist völlig i.O. nur, wir können die entsprechenden örtlichen Netzt plötzlich nicht mehr einstellen und so ist der Internetempfang sehr, sehr schwach. Daten herunterzuladen dauert ewig. Julien hatte ca. 2 Stunden mit Laurant in La Rochelle (der hat das ganze eingerichtet und programmiert) telefoniert um den Fehler zu finden – erfolglos. Am andern Morgen kommt er und fragt Thilo, die ursprüngliche Installationsdatei zu auf seinem Computer zu finden sei – spielt die neu ein – kaum zu glauben es funktioniert. Auf meine Frage, wie er darauf gekommen sei: ich habe heute Nacht darüber nachgedacht. So einfach – warum gibt es dann „Spezialisten“?? Wir haben natürlich gleich eine Gebrauchsanweisung dafür gemacht, dass sollte das wieder passieren wir noch wissen wie das geht.

Unseren Aufenthalt hier in Hyères haben wir uns etwas anders vorgestellt: mit dem Mietauto in der Provence herumfahren, Wein einkaufen, nach vielen Jahren mal wieder bei Chez Bruno zum Essen gehen, Dinge anschauen die wir noch nicht kennen …….

Fehlanzeige, wir waren die ganze Zeit an Bord um bei Fragen zu den Arbeiten zur Verfügung zu stehen und so auch sehen, dass alles so gemach ist wie wir wünschen.

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Altstadt von Hyères

Gestern Sonntag hat es am Morgen auch hier mal sehr stark geregnet, so stark, dass das Schiff gewaschen wurde. Am gegen Mittag hat es aufgehört und wir konnten noch auf den Markt zum Einkaufen. Das Wetter war sonst die ganze Zeit sonnig, aber nicht zu warm. Dafür hat der kalte Mistral gesorgt, der immer wieder aufkommt und mit voller Kraft durch die Wanten pfeift.

 

 

 

18. Mai 2016
von KCrew
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Hyeres 43° 04,7 N / 006° 09,6 E

17.05.2016

Wir legen  wie geplant um 07:30 ab, damit wir, falls der Wind nicht so stark ist, doch einiges mit reduzierter Geschwindigkeit segeln zu können.

Das Wetterfenster das der Meteo bis zum nächsten „Löwen Angriff“ voraussieht sind 48 Std. – was bestens ausreicht bis in ca. 30 Std. nach Hyères durchzukommen – falls sich das Wetter an den Wetterbericht hält.

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Hafenausfahrt am Morgen bei bewölktem Himmel

Wir Motoren nicht allzu lange bis der Wind auffrischt und wir unter Segel zügig unserem Ziel näher kommen. Nach 8 Stunden zieht er sich leider zurück und wir sind für das Weiterkommen 2 Stunden auf den Motor angewiesen. Dann holt der Wind nochmals Atem und für weitere 3 Stunden wird gesegelt bis der Wind wieder nachlässt, platt von Hinten kommt und unsere Geschwindigkeit weniger als 2 Knoten beträgt. Nun Motoren wir die ganze Nacht durch.

Um 01:30 wird Judith für die Nachtwache geweckt. Halb verschlafen an Deck gibt Thilo noch die Instruktion des Schiffes auf der Steuerbordseite – ohne AIS – und so können wir nicht gleich ausmachen ob wir einen Kollisionskurs haben. Nach ca. 15 Min. ist auf dem Radar klar – haben wir nicht.

Gleichzeitig sieht Judith auf der Backbordseite mindestens 3 Lichter – Schiffe?? Thilo ermahnt auch diese gut im Auge zu behalten. Nach einem Blick auf den Bildschirm – Karte wird verkleinert – können das wirklich schon die Lichter vom Land sein? Wir sind noch mindestens 25 sm = ca. 45 km von der Küste entfernt. Es ist die Küste!!

Die See ist ruhig und der Mond steht noch am Sternenhimmel so dass die Nacht recht hell. Flugzeuge mit blinkenden Lichtern kurven zwischen den Sternen herum. Wie friedlich die Welt doch sein kann.

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Sonnenaufgang über der Halbinsel GIENS und der Insel PORQUEROLLES

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Blicke auf die Insel Porquerolles im Morgenlicht

18.05.2016

Gegen 09:00 Uhr legen wir im Hafen von Hyères an, wo wir nun für über 1 Woche bleiben müssen um die Arbeiten am Boot erledigen zu lassen.

 

 

 

 

 

 

Palamós 41°50,4 N / 003°08,1 E

13. Mai 2016 von KCrew | Keine Kommentare

Nachts fahren wir unter Motor an Barcelona vorbei – die „beleuchtete Küste“ ist unglaublich schön und sieht aus wie eine Weihnachtlichterkette. Am Morgen sind wir auf der Höhe von Sant Feliu de Guíxols, entschliessen uns aber eine Stunde weiter nach Palamós zu fahren. Bei Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen laufen wir in den Hafen von Palamós ein.

Leider hatten wir nur ca. 1/3 der Strecke guten Segelwind. Als die Segel bei den Wellen und dem Schwell zu schlagen begannen haben wir den Motor gestartet.

14.05.2016

Die Entscheidung für Palamós haben wir nicht bereut. Der alte Teil der Ortschaft ist noch weitgehend erhalten.

Heute Samstag gibt es um den Markt auch noch viele Früchte- und Gemüsehändler. Auf dem reich bestückten Fischmarkt kaufen wir Calamares um eines unserer Lieblingsrezepte zu kochen (Calamares in Spaghetti, Tomätchen und Basilikum, etwas Peperoncini gibt dem ganzen Pep)und einen Seeteufel.

Wir sind erstaunt, wie viele „hochpreisige“ schöne Geschäfte in der gepflegten Hauptgasse im alten Stadtteil angesiedelt sind und zum Einkaufen einladen.

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In der Shoppingmeile

Ein völlig anderes Stadtbild zu Benicarló. Dafür sind auch die Preise in der Marina 3x so hoch wie in Benicarló, was uns sehr verwundert hat – aber wir müssen uns nun langsam an „Mittelmeerpreise“ gewöhnen.

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Im alten Fischerhafen

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Blick auf den Jachthafen von Palamós

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Spaziergang der wunderschönen Küste entlang

 

11. Mai 2016
von KCrew
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Valencia – Castellón de la Plana – Benicarló

Montag, 2. Mai machen wir in Valencia die Leinen los mit Ziel Hyères, wo wir bei Amel einige Arbeiten am Schiff machen lassen müssen (Terminvorgabe 12. Mai!). Wir wollen uns in Tagesetappen der spanischen Küste entlang bis zum berüchtigten Golfe du Lion nähern um dann bei gutem Wetter in den Sprung nach Hyères wagen.

Bei schönem Wetter und ruhiger See tuckern wir die Küste entlang. In der zweiten Hälfte der Strecke frischt der Wind etwas auf und wir setzen Segel, aber immer noch unter Motor. So sind wir ca. 1 kn schneller und erreichen Castellón de la Plana am späteren Nachmittag.

Am nächsten Morgen ziehen wir gemütlich weiter, die Wetter und Windbedingungen haben sich nicht stark verändert, also heisst es wieder Motorensegeln. Auch Benicarló erreichen wir friedlich am späteren Nachmittag. Beim Hafenmanöver schlägt die Stimmung abrupt um: Judith fährt den Hafenplatz bei Seitenwind an und der Marinero nimmt und die Leine an – aber er will unbedingt „die falsche“. Es braucht nicht viel Erfahrung um zu wissen, dass immer zuerst die Luvseite belegt werden sollte! KAIROS treibt seitlich ab. Judith will das Schiff mit dem Bugstrahlruder wieder in Position bringen aber oh Schreck das Bugstrahlruder gibt einen kurzen brummenden Ton von sich und dann schweigt es. Keine Power drauf. Wir wissen nicht was der Grund ist – kurz vorher hat alles einwandfrei funktioniert.

5. Mai 2016 Benicarló  40° 25,5 N / 000° 26,0 E

Wir liegen „fest“. Nicht nur das Bugstrahlruder ist gegen uns sondern auch das Wetter. Starkwind auf die Nase ist angesagt. Abgesehen davon können wir bei der Konstruktion unseres Schiffes ohne Bugstrahlruder bei starkem Wind schwerlich Hafenmanöver fahren. Und nicht alle Marinas haben Dingis mit denen sie Schiff und Steuerfrau unterstützen können und so das Schiff in den Platz schieben können.

Der Sleipner-Spezialist von Spanien (der uns letztes Jahr in Alicante mit dem Heckstrahlruder geholfen hat) ist bis zum 09.05. in Italien auf Montage. Bei AMEL kennt keiner das Problem und die machen ein verlängertes Wochenende. Von SLEIPNER in Norwegen haben wir auch noch nichts gehört, die haben ebenfalls Feiertag und machen vermutlich die Brücke – ob wir vor Montag weiterkommen??

Benicarló hat eine gewachsene Hafenstruktur und Fischfang wird hier aktiv betrieben. Der Hafen ist ausser den Dauerliegern noch nicht sehr belegt. Die Touristenmassen sind auch noch nicht angekommen. Die Ortschaft hat einen kleinen Markt und gute Einkaufsmöglichkeiten. Sonst hat Benicarló nicht viel zu bieten. Eigentlich liegen wir wunderschön – nur der Zeitdruck (im Golfe de Lion tobt der Mistral immer und immer wieder)und das noch ungelöste technische Problem stören die Idylle.

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Strandspaziergang in Benicarlo bei endlich mal wieder schönerem Wetter

09.05.2016

Immer noch in Benicarló warten wir auf bessere Wetterbedingungen. Es ist regnerisch und relativ kalt, wir fühlen uns eher wie in die Bretagne als im Mittelmeer. Im Golf lässt der Sturm mal für kurze Zeit nachher wieder aufzufrischen. Wir brauchen ein Wetterfenster von 2-3 Tagen und gute Winde um auch mit Motorunterstützung durchzukommen. Ein Risiko wollen wir nicht eingehen – am 28. April ist ein Segelboot von 14 m Länge in Cannes nach Mallorca ausgelaufen mit zwei Männern an Bord.  Vermutlich sind sie voll in den Mistral hineingekommen und bis heute nicht angekommen, es fehlen jegliche Nachrichten – es wird fieberhaft mit Schiffen und Hubschraubern gesucht.

Was die Panne des Bugstrahlruders betrifft sind wir auch nicht viel weiter gekommen ausser dass es vermutlich eher ein mechanisches denn elektrisches Problem ist. Wir konnten niemand erreichen, es scheint die ganze Welt macht ein verlängertes Wochenende.

11.05.2016

Die Nacht haben wir auf dem Schiff in der Werft verbracht – es gibt romantischere Orte!

Heute ist KAIROS zum zweiten Mal auf dem Dock. Immer noch das Bugstrahlruder das uns Ärger bereitet, resp. nicht funktioniert. Antonio, der die Konstruktion bald besser kennt als die AMEL-Leute hat herausgefunden wo das gut versteckte Problem liegt und ist zusammen mit Paul daran das nicht einfache mechanische Problem zu beheben. Das ist alles etwas kompliziert, weil das Problem nicht bei SLEIPNER sondern an der AMEL-Konstruktion liegt und keiner sich zuständig fühlt

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Sicht auf den Hafen von Benicarló von Schiffsdeck auf dem Kran

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Arbeiten in der Höhe

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Antonio und Paul bei der kniffligen Arbeit am ausgebauten Bugstrahlruder

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Endlich ist es soweit – KAIROS kommt wieder ins Wasser – und das Bugstrahlruder hat wieder volle Power!! Danke Antonio!

Das Problem und der Aufwand war gross, die Ursache klein: „AMEL“ hat vergessen eine Feststellschraube zu sichern. Diese hat sich deshalb gelockert und die Kraftübertragung hat nicht mehr stattgefunden – wie ist das heute mit der früher so bekannten und hochgelobten Qualitätskontrolle der Werft?!?

Morgen geht es dann weiter nach Sant Feliu de Guíxols oder Palamos. Das heisst, wir segeln (hoffentlich sehr viel) eine Nacht durch um dann das Wetterfenster abzupassen um durch den Golf zu kommen – der Löwe brüllt noch immer.

Eben haben wir mit AMEL einen neuen Termin vereinbart, da wir bis zum Montag nicht durch den Golfe de Lion kommen. Am 23. Müssen wir nun in Hyères sein, das sollte machbar sein.