Segeln

mit KAIROS und der KCrew

26. Juni 2014
von KCrew
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Marina Coruña

43° 22,1 N  /  008° 23,15 W

Der Küste entlang blitzen die Leuchtfeuer in die Nacht. Fischerboote ziehen ihre Kurse durch das Wasser, welche sie dann immer wieder für uns willkürlich ändern – wir sind mal wieder Ausweichpflichtig. Der Wind hat etwas zugelegt und Kairos fährt friedlich unter Vollbesegelung der wunderschönen Küste entlang dem Morgen entgegen. Nach etwa 5 Stunden legt sich der Wind wieder schlafen und wir legen den Weg bis zum Hafen unter Motor zurück.

Zum 3. Mal laufen wir in die grosszügig angelegte Marina Coruña ein, melden uns per Funk an und der hilfsbereite Marinero steht schon am Steg, nimmt die Festmacher an und verzurrt Kairos fachgerecht. Wir haben über 1.000 sm zurückgelegt! 147 Stunden unter Segel und 19 Stunden mit Motor.

Nach einem kleinen Mittagessen und dem obligaten Festmacherschluck sinkt die Besatzung nun mal für 2 Stunden in Tiefschlaf. Auch nach dem Abendessen an Bord wird der Abend nicht sehr lange.

25. Juni 2014
von KCrew
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Dem Festland entgegen

Wir nähern uns immer mehr dem Cabo Finistere und unserem Zielhafen. Der Wind ist eingeschlafen und wir lassen Kairos vom Motor schieben. Noch eine Nacht liegt vor uns und wir müssen noch das Seetrennungsgebiet vor dem Cap durchqueren.

Seetrennungsgebiet ist „wie eine Autobahn“. Zwei Spuren führen nach Süden und zwei nach Norden. In diesen Zonen herrscht reger Frachtschiffverkehr und die Regeln müssen von den Schiffen eingehalten werden. Der Schiffsverkehr wir durch Kontrollstationen überwacht. Am Funk können wir Aufruf der Schiffe mithören. Ein Trennunsgebiet darf nur im Winkel von 90 ° durchquert werden.

Es ist Nacht und Judith hat schon ca. 1 Stunde Bettruhe. Der Skipper weckt: „kannst du mal am Bildschirm die AIS Schiffe verfolgen, wir sind jetzt im Trennungsgebiet und ich muss dem Schiffsverkehr ausweichen“. Wie an einer Perlenkette reiht sich ein Frachter in gebührendem Abstand hinter den anderen, in unterschiedlicher Marschfahrt.

Wir sind froh über das AIS-System, so wird uns angezeigt wann in welcher Zeit und Distanz der nächste Näherungspunkt ist. Mit AIS und Radar verfolgen wir den Schiffsverkehr. Trotzdem ist es nicht ganz einfach das Gebiet zu durchqueren. So knapp 2 sm Abstand müssen schon eingehalten werden. Gehen wir vor oder hinter dem nächsten Schiff durch, wenn hinten, haben wir dann genügend Zeit vor dem nächsten Schiff durchzukommen. Hinten durch ist besser, also Geschwindigkeit drosseln, noch etwas mehr – der Abstand stimmt nun. Der Frachter ist durch, also volle Geschwindigkeit um vor dem nächsten durchzukommen. So geht das 2 – 3 Stunden. Was wir vorher bei der Nachtwache vermisst haben, einige Schiffe auf dem Bildschirm zu verfolgen und oder ihre Lichter zu sehen, das haben wir nun zu viel!!

Endlich um 02:30 darf Judith wieder ins Bett.

22. Juni 2014
von KCrew
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„Wassereinbruch“

Auf hoher See hat sich die Bordroutine eingependelt. Die Fahrt ist – immer hoch am Wind – auch etwas anstrengend, aber wir kommen gut voran. Der Wind dreht immer mehr nach Norden und wir kommen etwas vom Kurs ab. Später machen wir dann eine Wende um wieder Höhe zu gewinnen.

Wieder auf Steuerbordbug frischt der Wind auf, die Wellen werden höher, der Seegang unangenehm und lässt jede Menge Wasser über das Deck fliessen. Plötzlich stellen wir fest, dass beim Fenster der Pantry mit jeder hohen Welle ein Schluck Wasser eindringt, den Herd und den Fussboden wässert (später stellen wir fest, dass nicht das Fenster undicht ist, sondern beim Fensterrahmen die Abdichtung aussen nicht ganz fachgerecht ausgeführt wurde – kleiner Fehler grosse Ursache!!). Der mit Salzwasser genässte Boden wird zur glitschig Eisbahn – und das bei ca. 10 – 15 ° Krängung! Wir versuchen das Wasser aufzufangen – nur alles findet den Weg nicht ins Plastikbecken und wir sind zwischendurch immer wieder am Aufnehmen des Fussbodens wechseln die durchnässte Frotteewäsche aus. Die Crew ist gestresst!

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Thilo hat sich eben ins Bett gelegt und ist eingeschlafen, als Judith feststellt: wenig Wasser tropft auch aus dem 240 V Elektrotableau!!! Das Wasser hat seinen Weg der Wand entlang unter die Abdeckung des Tableaus gefunden. Leider muss der Skipper geweckt werden und wieder in Aktion treten. Mit Silikon dichtetet er den oberen Tableaurand ab – nicht gerade kunstvoll aber wenigstens effektiv (bei dem Wellengang auch nicht besser möglich)!

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Nach ca. 20 Stunden nimmt der Wind und Seegang ab. Nun klatschen auch keine Wellen mehr an Deck und die Pantry bleibt trocken.

Die nächste Nacht wird ruhig und so kann die übermüdete Crew abwechslungsweise mal wieder richtig gut schlafen. Die Katzenwäsche kann nun durch eine ausgiebige Dusche ersetzt werden – das Wohlfühlgefühl wächst!

20. Juni 2014
von KCrew
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Aufbruch auf See

Der Himmel ist leicht bedeckt. Wir legen ab, Beate und Harald, die uns schon beim Anlegen geholfen haben, geben uns die Leinen rüber (wir hoffen sie nächstes Jahr wieder zu treffen).

Nach der Hafenausfahrt setzen wir die Segel und eine leichte Briese schiebt KAIROS auf ruhiger See der Küste entlang nach Osten. An der Ostspitze wird die See unruhiger und der Wind nimmt ab. Wir überlegen uns den Motor zu starten, da die Segel schlagen. Aber gleich weht der Wind wieder konstant und schiebt KAIROS Meile um Meile weiter in die offene See hinaus.

19. Juni 2014
von KCrew
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Aufbruch zum Festland

Wir geniessen immer noch die Insel Santa Maria. Trotzdem wären wir gerne vor 1-2 Tagen nach Ponte Delgada, San Miguel, weitergereist. Nur der Wind stimmt nicht. Im Moment pfeift er mit 6-7 KN im Hafen durch die Wanten der Schiffe und das wäre dann voll auf die Nase – muss nicht sein! Draussen ist die See voll mit weissen Schaumkronen.

Die Windrichtung wird sich in den nächsten 3-5 Tagen nicht ändern. Darum haben wir uns nun schweren Herzens entschlossen, die Besuche der andern Inseln abzusagen und morgen Kurs nach La Coruña an der Nordspitze von Spanien zu nehmen, denn dafür ist die Windrichtung OK. Hoffentlich stimmt der Wetterbericht und der Wind legt sich etwas bis morgen früh, sonst wird es dann ein recht anspruchsvoller Start. Wir werden 5 – 6 Tage auf See sein – die längste Tour die wir bis jetzt am Stück gemacht haben – ca. 900 SM = 1.650 KM!!

16. Juni 2014
von KCrew
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Santa Maria die Sonneninsel

Wir mieten ein Auto und erkunden die klein, pittoreske Insel. Die Tourismusindustrie ist hier nicht sehr hoch entwickelt und somit ist (mit wenigen Ausnahmen) die gewachsene natürliche Bau- und Infrastruktur auf der Insel erhalten geblieben. Wir geniessen vom Pico Alto (587 m.ü.M.) die traumhafte Aussicht über die Insel. Die vielseitige Flora begeistert, mannshohe blühende weisse und blaue Hortensienhecken trennen die Strasse von den Weiden. Heckenrosen, blaue Agapanthus (Schmucklilie), wilde Callas und vieles mehr zieren den Strassenrand. Die Landschafft ist unbeschreiblich schön. Auf kaum befahrenen Nebenstrassen flüchten sich wilde Kaninchen in den Strassengraben.

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auch hier Bananenplantagen

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.. und hier wird unser Nachtessen abgeladen  ca 40 Thunfische werden angelandet

 

Weitere Infos über die Inseln der Azoren: http://www.azoren-online.com/santamaria/index.shtml

14. Juni 2014
von KCrew
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Vila do Porto, Santa Maria, Azoren

36° 56,3  N / 25° 08,56 W

nach drei Tagen: Land in Sicht

Am frühen Morgen lässt der Wind nach und wir legen die restlichen 70 SM unter Motor zurück. Santa Maria erhebt sich am Horizont.

Wir fahren in die Marina ein, freundliche Segler helfen uns beim Anlegen – geschafft. Das war die grösste Distanz die wir bis jetzt an einem Stück gemeistert haben. Abgesehen vom Missgeschick mit dem Gennaker war das ein sehr schöner und nicht sehr anstrengender Törn. Trotzdem sinken wir schon früh müde in das „horizontale“ Bett.

13. Juni 2014
von KCrew
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Gennaker

Der Wind hat etwas gedreht – eigentlich genau richtig um statt der Fock den Gennaker zu setzen. Das ist das erste Mal. Wir überlegen und üben. Nach dem zweiten Anlauf steht er dann auch und lässt Kairos friedlich und ruhig über das Wasser gleiten, die Krängung ist minim. Sämtliche Bordtätigkeiten lassen sich nun viel leichter erledigen, richtig entspannend.

Kurz vor Mitternacht wird Judith geweckt: wir müssen den Gennaker einrollen, der Wind ist am drehen (der Gennaker ist das einzige Segel, das nicht allein ein- und ausgefahren werden kann). An Deck stellen wir fest, ja der Wind hat gedreht, der Skipper hat vor dem verlassen des Steuers zu wenig angeluvt. Nun steht der Gennaker voll Back und hängt am Mast in den Wanten und in der Saling – so kann der nicht eingeholt werden. Unter Motor bringen wir das Schiff wieder auf Kurs – nur hängt der Gennaker immer noch an der Saling und hat sich an der Telefonantenne verfangen. Judith fiert die Schot, damit der Gennaker locker ist und Raum hat sich zu befreien. Endlich befreit ein kräftiger Windstoss die 125 m2 Segel und der Gennaker steht blendendweiss in der Nacht – nur was ist das denn für ein grosser schwarzer Fleck?? Toll, die Befreiung hat ein grosses Loch hinterlassen. Wir rollen den Gennaker nun ein.

Skipper, das war keine seglerischen Meisterleistung!

11. Juni 2014
von KCrew
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Ablegen – 480 SM bis zu den Azoren

Letzter Blick auf den Hafen von Porto Santo

Bei strahlendem Wetter verlassen wir den Hafen von Porto Santo. Gleich nach der Hafenausfahrt empfängt uns eine angenehme Brise und wir setzen unsere Segel. Wir folgen der im Sonnenschein liegenden Küste bis zum Cap, wo der neue Kurs gelegt wird und Kairos bei guter Fahrt, hart am Wind, den Weg nach den Azoren einschlägt.

Porto Santo verschwindet langsam im Dunst und Backbord ist die Insel Madeira mehr zu erahnen als voll zu sehen. Wir sind allein auf der Welt zu sein, kein Schiff in Sichtweite. Erst in der zweiten Nacht taucht ein Frachter auf dem Bildschirm in 16 SM Entfernung auf. Die Positionslichter sind auf diese Entfernung nicht zu sehen.

Die Windstärke ist unterschiedlich Böig und je nach Stärke wird gerefft oder auch wieder ausgerefft. Kurzzeitig nimmt die See etwas zu, ansonsten ist die Fahrt ist angenehm und friedlich

9. Juni 2014
von KCrew
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Ruhetage auf Porto Santo

Liegeplatz mit freier AussichtKairos im Hafen von Porto Santo

Der Jachthafen liegt geschützt in der Bucht im hinteren Teil des Fischerhafens. Wir geniessen die wunderschöne Sicht auf das Wasser und die bizarren Hügelformationen die je nach Licht ihre Farben und Strukturen anders aussehen lassen. Das Wetter ist schön und die Temperaturen angenehm. Mit unseren Velos fahren wir in das 3 km entfernte Dorf zum einkaufen. Ein high light wäre nun natürlich, wenn wir wie letztes Jahr von den einlaufenden Fischer einen kleinen Thun kaufen könnten – bis jetzt leider erfolglos, sie kamen ohne Fisch in den Hafen.

 

.. wunderschöner Sandstrand

der Strand zieht sich Vila Baleira bis zur Ponta da Calheta

DSC01207So sieht hier die „Fischereiflotte“ aus …